Das war der Gewerkschaftstag 2023

#zeitfürzukunft

30.10.2023 | 421 Delegierten des 25. Gewerkschaftstags legten den Weg für die nächsten 4 Jahre. Den Weg eines grünen und digitalen Umbaus unserer Betriebe fair zu gestalten und gute Arbeit weiterhin in den Vordergrund zu stellen. MEHR von allem! Mehr Mitbestimmung - Mehr Tarifverträge - Mehr Sozialstaat.

Die IG Metall hat einen neuen Vorstand gewählt und die Ziele für die kommenden vier Jahre beschlossen: Das #teamigmetall geht die Zukunft in den Betrieben an. Ein Umbau auf CO2-neutrale Produktion, Elektroautos und grünem Stahl und Digitalisierung.

FAIRWANDEL – GUTE ARBEIT IN DER TRANSFORMATION SICHERN

„Statt die Chancen zu nutzen, machen sich zu viele Arbeitgeber einen schlanken Fuss und verlagern Arbeitsplätze“, kritisierte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall. „Diese De-Industrialisierung Deutschlands müssen wir stoppen. Wir wollen Industrie weiterentwickeln, nicht abwickeln. Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat eine Perspektive verdient. Durch zukunftsfähige Arbeitsplätze – mit guter Arbeit und guten Löhnen. Durch Qualifizierung.“

Gewählt wurden außerdem:

  • Jürgen Kerner, 2. Vorsitzender
  • Nadine Boguslawski, Hauptkassiererin
  • Hans-Jürgen Urban, geschäftsführender Vorstand
  • Ralf Reinstädtler, geschäftsführender Vorstand

Als erste Frau übernimmt Christiane Benner den IG Metall-Vorsitz in Zeiten großer Umbrüche. 50 Prozent der Beschäftigten sagen, dass ihr Arbeitgeber keine Strategie hat für die grüne und digitale „Transformation“. Viele Beschäftigte sind verunsichert, fühlen sich ausgeliefert, einige laufen Rechtspopulisten zu. Die IG Metall jedoch will, dass Beschäftigte ihre Zukunft mitbestimmen – und so Demokratie positiv im Betrieb erleben.

Wir wollen ...

Wir wollen in unseren Betrieben mehr gute Tarifverträge mit mehr Geld, sowie kürzeren Arbeitszeiten, die Arbeitsplätze in der „Transformation“ sichern und mehr Selbstbestimmung und Zeit zum Leben geben. Wir wollen wieder attraktiv werden für Fachkräfte. Wir wollen den Wandel fair und sozial mitgestalten und nicht erst eingreifen, wenn der Arbeitgeber bereits die negativen Schlagzeilen wie Verlagerung, Verzicht oder Schließung verkündet. Zwar schaffen wir es in Verhandlungen über Sozialpläne auch Zukunftstarifverträge durchzusetzen die mehr Mitbestimmung und konkreten Investitionszusagen enthalten, aber das ist uns zu spät!

Wir fordern:

  • bessere Gesetze, um Beschäftigten mehr Sicherheit im Wandel zu geben
  • mehr Mitbestimmung
  • mehr Tarifverträge
  • einen starken Sozialstaat
  • höheres Bürgergeld - ohne Sanktionen
  • Verlängerung des Arbeitslosengelds 1 auf bis zu 36 Monate
  • Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege
  • Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung
  • klares Nein zur Rente mit 67
  • mehr Investitionen in Infrastruktur
  • schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien
  • einen Brückenstrompreis für energieintensive Betriebe, wie etwa Outokumpu Nirosta in Dillenburg
    (Bis wir genug günstigen Solar- und Windstrom haben. Siehe dazu auch unseren rechts verlinkten Artikel zur Aktion bei Outokumpu Nirosta in Dillenburg)

Hierzu äußerte sich Robert Habeck, Wirtschaftsminister eindeutig und unterstütze die Forderung auf dem Gewerkschaftstag. Bundeskanzler Olaf Scholz hingegen wollte hier keine klare Aussage treffen.
Er hat sich im Vorfeld mehrfach gegen den Brückenstrompreis ausgesprochen und kündigte in seiner Rede eine „Kombination aus vielen Einzelmaßnahmen“ an und ignorierte die vielen "Zukunft" Rufe und die Plakataktionen von einigen Delegierten im Saal.

Uns reicht diese Aussage nicht aus und daher rufen wir am 24. November zu einem Aktionstag auf, um den Druck für einen Brückenstrompreis noch einmal zu erhöhen.

Wir für Zukunft

Um unsere durchzusetzen, wollen wir stärker in den Betrieben werden, mehr IG Metall-Mitgliedern und mehr IG Metall-Vertrauensleuten, Beratung, Betreuung und Bildung. Dazu brauchen wir einen besseren Schutz für unsere Betriebsräte! Denn oft werden Betriebsräte von Arbeitgebern und ihren Anwälten angegriffen.

"Staatsanwälte sollen die Behinderung von Betriebsräten aktiv als Straftat verfolgen. - Hubertus Heil

Die IG Metall Jugend stellte sich mit ihrer Aktion "Vielfalt macht uns stark" klar gegen Stammtischparolen und zeigt klare Kante. Denn in unserem Team ist Platz für alle - nur nicht für Rassisten, Faschisten und andere Populisten.

Wir gewählten Delegierten aus Herborn und Betzdorf wurden zwar noch in unserer jeweiligen GS ernannt und gewählt, waren aber als #teamigmetallherbornbetzdorf schon gemeinsam beim diesjährigen Gewerkschaftstag.

Von: mh

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