22. Woche der Arbeit in Herborn

Vom 24. April bis 7. Mai - 7 Veranstaltungen zu „Arbeiten und Leben an Lahn und Dill“

17.04.2024 | Anlässlich der 22. Woche der Arbeit in Herborn finden vom 24. April bis 7. Mai sieben Veranstaltungen statt. Vor und nach dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, bietet die Veranstaltungsreihe die Möglichkeit sich mit guten Bedingungen für Arbeit und Leben an Lahn und Dill auseinanderzusetzen.

Auf dem Programm stehen

  • eine Kunstausstellung von Schülerinnen und Schülern des Johanneum Gymnasiums
  • ein Kabarett-Abend mit René Sydow
  • ein ökumenischer Gottesdienst
  • eine Kundgebung mit 1.Mai-Feier
  • ein Kurzvortag zu Gewerkschaftsfreiheit International und ein „After-Work“-Austausch.

Entstanden ist die „Woche der Arbeit“ und das dazugehörige Bündnis aus Anlass der angekündigten Schließung des Traditionsunternehmens Juno/Electrolux in Herborn-Burg im Jahr 2002, dem damit verbundenen hundertfachen Arbeitsplatzverlust und dem Kampf um den Erhalt der „Burger Hütte“, an dem sich die ganze Region beteiligte. Das Motto „Menschen gehen vor“ macht deutlich, dass der Mensch im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen sollte und gleichzeitig Menschen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gemeinsam eintreten müssen.

„Menschen gehen vor - Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ lautet das diesjährige 1.Mai-Motto und der Veranstaltungen, die die Bündnispartnerinnen bestehend aus den DGB-Gewerkschaften GEW Dill, IG Metall Herborn-Betzdorf und Ver.di gemeinsam mit dem Evangelischen Dekanat und der Diakonie an der Dill, dem Bezirk Lahn-Dill-Eder des Bistums Limburg, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und dem Johanneum Gymnasium organisieren.

Mit einem bunten Programm wollen die Bündnispartnerinnen für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne, soziale Gerechtigkeit und demokratisches Engagement in der Region Mittelhessen werben und daran erinnern, dass auch heute die betriebliche Mitbestimmung von Betriebsräten und der Erhalt von Arbeitsplätzen wesentlich für die Wirtschaftsstandorte an Lahn und Dill sind.

Öffentlichkeitswirksam zum Nachdenken animiert die Ausstellung mit Werken von Schülerinnen und Schülern des Johanneum Gymnasiums, die in mehr als 20 Schaufenstern der Herborner Innenstadt ausgestellt werden. Die Ausstellung mit dem Titel „Arbeiten und Leben in Herborn“ bildet den Start und Ende der diesjährigen Woche der Arbeit: Die Vernissage der Ausstellung ist am Mittwoch, 24. April um 12 Uhr auf dem Herborner Marktplatz. Die Schülerinnen und Schüler der 9.  Jahrgangsstufe thematisieren in ihren Werken den Wandel der Berufe und deren Stellung in der Gesellschaft. Am Dienstag, 7. Mai sind Interessierte zum Ku(nst) Walk ’n‘ Talk ab 13:45 Uhr eingeladen. Gemeinsam mit den Jugendlichen wird ein Stadtrundgang mit Dialog zu den ausgestellten Bildern angeboten.

Ein weiteres Highlight zum Start der 22. Woche der Arbeit ist ebenfalls am Mittwoch, 24. April um 19.30 Uhr der Auftritt des Kabarettisten und Schriftstellers René Sydow in der Herborner KuSch. Mit seinem Programm „In ganzen Sätzen“ entlarvt der Kabarettist populistische Parolen und gibt erheiternde, aber auch nachdenkliche Tipps, wie man Stammtisch-Sprüchen im Alltag wortgewandt begegnen kann. Der Eintritt kostet 10 Euro, die Abendkasse ist ab 19 Uhr für alle Besucher geöffnet.

Am Sonntag, den 28. April um 10:30 Uhr findet der traditionelle ökumenische Gottesdienst zum Thema „Aus Fehlern wird man klug?“ in der Ev. Kirche Donsbach satt: Die Predigt hält Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer, die Liturgie gestalten Maria Becker (ehem. Bezirksreferentin im Bezirk Lahn-Dill-Eder der Katholischen Kirche) und Dr. Uwe Seibert (Ev. Dekanat an der Dill). Einen „weltlicher Einwurf“ gibt der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Herborn-Betzdorf Oliver Scheld.

1. Mai - Höhepunkt der Woche der Arbeit

Am Maifeiertag lädt die IG Metall Herborn-Betzdorf gemeinsam mit allen Bündnispartnerinnen zur zentralen Maikundgebung erstmals in den Stadtpark Herborn ein. Vor der Kundgebung startet der Demonstrationszug ab 10:30 Uhr von der Geschäftsstelle der IG Metall in der Walther-Rathenau-Straße 55 aus in die Innenstadt. Im Stadtpark beginnt das Programm um 11.00 Uhr, Hauptredner sind Jörg Köhlinger (Bezirksleiter der IG Metall Mitte) und Oliver Scheld (1. Bevollmächtigter der IG Metall Herborn-Betzdorf).

Die heimische Coverband EVE, eine Hüpfburg für Kinder und ein bewährtes Angebot an Speisen und Getränken sorgen für ein buntes Familienfest. Außerdem sind Infostände von demokratischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und anlässlich der Europawahl geplant.

Mit Gewerkschaftsfreiheit International setzt sich am 2. Mai, um 16 Uhr der Journalist und Historiker Ulrich Breitbach auseinander. Er beleuchtet im Mehrgenerationenhaus der AWO, Walkmühlenweg 5, die Schicksale von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern weltweit, die aufgrund ihres Engagements für Demokratie und Arbeitnehmerinnenrechte verfolgt werden.

Verfolgt und entrechtet wurden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auch in Deutschland nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, damit eng verbunden ist der 2. Mai 1933, der Tag an dem die freien Gewerkschaften in Deutschland zerschlagen, Aktive verhaftet, verschleppt, misshandelt und ermordet wurden. Josef Goebbels schrieb bereits am 17. April 1933 in sein Tagebuch: „Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden wir dann die Gewerkschaftshäuser besetzen. Gleichschaltung also auch auf diesem Gebiet. Es wird vielleicht ein paar Tage Krach geben, aber dann gehören sie uns. Man darf hier keine Rücksicht mehr kennen … Sind die Gewerkschaften in unserer Hand, dann werden sich auch die anderen Parteien und Organisationen nicht mehr lange halten können“. 12 Jahre Faschismus mit Terror, Verfolgung, Krieg und Massenmord waren die Folge.

Das Akronym AWO steht eigentlich für Arbeiterwohlfahrt, abgewandelt wird daraus das Motto für den 3. Mai: Austausch, Wiedersehen, Ofenpizza im Mehrgenerationenhaus der AWO Herborn. Zu Gast ist um 18 Uhr Staatssekretärin Katrin Hechler, vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Sie will anhand des AWO-Kunstprojektes „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ mit Interessierten diskutieren über Integration, Fachkräftemangel und Migration. Mit dabei sind auch Schülerinnen und Schüler des Johanneum Gymnasiums, die selbst ein übergroßes Papierboot gestaltet haben. Ins Gespräch kommen und sich austauschen, dafür soll der Abend Gelegenheit bieten.

BU „Menschen gehen vor - Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ lautet das diesjährige Motto für die 1.Mai-Kundgebung, die im Stadtpark organisiert wird, und das Rahmenprogramm, das die Bündnispartnerinnen zur 22. Woche der Arbeit vom 24. April bis 7. Mai 2024 vorbereitet haben. v.l. Ein Teil der Bündnispartner: Andrea Theiß von der IG Metall Herborn-Betzdorf, Niklas Diedershagen von der GEW Dill, René Neutzner Vorstand des AWO Kreisverband Lahn-Dill e. V. und Dr. Uwe Seibert vom Ev. Dekanat an der Dill.

Von: mh

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