IG Metall Herborn-Betzdorf

Pressemitteilung der IG Metall Herborn-Betzdorf

08.09.2025 | Gerüchte um Verkaufsabsichten von Safran - Betroffenheit von Herborn Mitbestimmung, Tarifbindung und Zukunftsvertrag stehen für uns nicht zur Disposition

•  Zu Gerüchten kann nur der Konzern Stellung nehmen, wir nur reagieren.

•  Zukunftsvereinbarungen am Standort bieten Regelungen zur Zukunft und Weiterentwicklung.

•  Wir erwarten höchste Transparenz und Einbindung sowie Beteiligung, für den Fall des Verkaufsprozesses und jetzt.

Veröffentlichungen der überregionalen Fachpresse zufolge gibt es Gerüchte um Verkaufsabsichten von Safran für einen großen Teil der Flugzeuginnenausstattung. Ziel sei die Konzentration auf margenstärkere Bereiche. Der Konzern befindet sich in der Prüfung von Optionen, so weiter.

An dieser Veröffentlichung hat die heimische Region, vor allem aber die betroffenen Beschäftigten und ihre Familien ein Interesse. Nachvollziehbar, denn Safran ist einer der größten Arbeitgeber der Region und sichert mitbestimmte und tarifgebundene Entlohnung und Arbeitszeit. Ein vereinbarteter Zukunftstarifvertrag gestaltet und regelt die Ausrichtung für die Zukunft.

„Wir können uns an Gerüchten nicht beteiligen. Es ist weder möglich diese Gerüchte zu dementieren noch zu bestätigen“, so Thorsten Hermann (stv. Betriebsratsvorsitzender bei Safran Cabin Germany in Herborn). „ Wir können einen Verkauf, sofern dieser im Raum steht, nicht verhindern, für uns ist Transparenz und Offenheit wichtig. Wir haben uns auf den Weg gemacht den Standort wettbewerbsfähiger aufzustellen, zukunftsfähig aufzustellen. Für die Belegschaft, die Region und den Konzern. Da sind wir auf einem guten Weg und haben schon viel verändert, werden dies auch weiter tun- mit Safran oder aber einem anderen Eigentümer, sofern dies überhaupt geplant und zum Tragen kommen sollte. Der Konzern hat uns über mögliche Pläne bislang nicht informiert, schade.“ so Hermann weiter.

Der Zukunftstarifvertrag am Standort sichert mitbestimmte, tarifgebundene und zukunftsweisende Arbeitsplätze und Produktion - dieser gilt!

In der Vergangenheit war der Standort Herborn und Burg von wiederkehrenden Verkäufen und damit verbundenen Einschnitten und zuletzt der Corona-Pandemie betroffen. Personalabbau, Verlagerungen und weitere Themen führten zu einem Auf und Ab, zu Zukunftsängsten.

„Der Zukunftstarifvertrag mit all seinen Regelungen zu Produktion, Produkten, Investitionen, der Seitens der IG Metall unter Beteiligung des Betriebsrat mit Safran vereinbart wurde und Gültigkeit hat, beschreibt wichtige Inhalte. Beschäftigungs- und Standortsicherung und Investitionen in den Standort und Weiterbildung der Belegschaft als wichtige Inhalte. Von denen die Mitglieder der IG Metall, die Belegschaft und das Unternehmen gleichermaßen profitieren. Zukunft und Innovation kann nur gemeinsam gestaltet werden“. so Oliver Scheld (1. Bevollmächtigter der IG Metall Herborn-Betzdorf).

Der Standort hat aus Sicht des Betriebsrates und der Gewerkschaft einen großen Schritt in Richtung Verbesserungen und Nachhaltigkeit der Zukunftsfähigkeit gemacht. Die Gerüchte des Verkaufes, wie auch immer diese entstanden sind, verunsichern natürlich (auch Teile) die Belegschaft und selbstverständlich auch die Arbeitnehemervertretungen (BR und IG Metall). Dennoch ist klar: Wir stehen den Herausforderungen offen gegenüber und nehmen diese an. Im Sinne der Belegschaft und der Mitglieder. Für die Menschen und die Region.

„Offenheit und Transparenz gehören dazu, wenn man Zukunft gemeinsam gestalten möchte. Wenn aus Gerüchten Absichten werden, dann erwarten wir vom Konzern Safran transparente Einbindung und Beteiligung. Wir haben hochmotivierte und gut ausgebildete Fachkräfte am Standort Herborn und Burg. Mögliche Interessenten aber auch der heutige Eigentümer sind herzlich eingeladen und aufgefordert mit der IG Metall und dem Betriebsrat über ihre Pläne und Absichten zu reden. Eines ist aber klar: Tarifbindung, Einhaltung des Zukunftstarifvertrages, Anerkennung der Mitbestimmung und heutige Prozesse der Beteiligung und Einbindung stehen für uns nicht zur Disposition. Diese werden wir verteidigen! So wie wir es in der Vergangenheit schon mit Geschlossen- und Entschlossenheit sowie Erfolg getan haben.“, so Oliver Scheld.

Von: lbrato

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